Unsere Aktivitäten

Der Katholische Burschenverein Wiesenfelden und die Burschen AH veranstalten jährlich die nachfolgenden, Feste, Feiern und Aufführungen.

Burschentheater

Das Theaterspielen ist fest in der Vereinsgeschichte verankert. Burschengeneration um Burschengeneration führten über die Jahrzehnte hinweg unzählige Stücke auf. Bis heute erfreuen sich die Wiesenfeldener an den Theaterstücken, die der Burschenverein immer wieder einstudiert.

Die Theateraufführungen beginnen jährlich am ersten Weihnachtsfeiertag mit einer Kinderaufführung um 14:00 Uhr gefolgt von einer Abendaufführung um 20:00 Uhr. Zwei weitere Abendaufführungen haben variierende Termine.

Der Burschenverein spendet jedes Jahr einen Teil seines Theatererlöses für einen guten Zweck.

Das Theaterspielen ist von der ersten Sekunde an fester Bestandteil des Katholischen Burschenvereins Wiesenfelden. In der Gründungsveranstaltung am 24. Oktober 1949 wurde neben dem Vorstand und dem Kassier auch ein Bühnenwart (Franz Zölfel aus Wiesenfelden) bestimmt. Nur knapp vier Wochen später, am 19. November 1949, wurde als erste Veranstaltung des Burschenvereins überhaupt ein Familienabend für die Angehörigen der Burschen und der gesamten Bevölkerung gehalten, wobei Einakter und Singspiele zur Aufführung kamen. Das erste Theaterstück der Vereinsgeschichte trug den Titel „Im Austragsstüberl“ und wurde Ende 1950 aufgeführt. Es folgten viele weitere Stücke. Bis 1972 wurde zweimal jährlich Theater gespielt, meist ein trauriges, tiefsinniges und ein lustiges Stück. Erwähnenswert sind die überwältigenden Emotionen, die in den ersten Jahren der Theaterspiele unter den Zuschauern aufkamen. Kaum verwunderlich, waren die Wunden des Krieges doch noch nicht verheilt. Hinzu kam, dass es noch kein Fernsehen gab und auch sonst das kulturelle Angebot in Wiesenfelden nicht gerade überschwänglich war.

Bis 1980 spielte der Katholische Burschenverein im Gasthaus zur Post. 1981 und 1982 wurden Theaterstücke in der damaligen Notkirche (Halle in der alten Brauerei) aufgeführt. Seit 1982 wird für die Aufführungen die Turnhalle der Schule Wiesenfelden genutzt.

Burschentheater
Burschentheater
Burschentheater

Johannifeuer

Johannifeuer 2019
Johannifeuer 2019

Wie lange es das Brauchtum des Johannifeuers in Wiesenfelden schon gibt, ist nicht überliefert. Sicher ist jedoch, dass es bereits vor der Gründung des Burschenvereins bestand und es dann von den Burschen übernommen wurde. Das Johannifeuer wechselte in den letzten 75. Jahren mehrmals seinen Standort. Sonnwendfeuer brannten auf St. Rupert, in Pichelberg, Bogenroith auf der Grotte, am Schiederhof und an beiden Seiten des Neuweihers. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Festplatz von Wiesenfelden, der sich auf der ortszugewannten Seite des Neuweihers befindet als Standort etabliert. Das Johannifeuer ist für die Burschen, wie für die Besucher immer ein besonders beeindruckendes Ereignis. Der Schein des abbrennenden Feuers, das den Nachthimmel erhellt, im Hintergrund der malerische Neuweiher – ein Panorama das einen unvergesslichen Abend garantiert.

Die Bräuche der Sommersonnenwende gehören mit zum ältesten überlieferten Brauchtum unseres Volkes.

Wie allen indogermanischen Völkern war auch den Germanen der Lauf des Jahres bestimmend für Arbeit und Feier. Während die keltischen Völker nach der Zweiteilung ihres Jahreslaufes nur Feiern zur Maien- und Herbstzeit kannten, lagen bei den Germanen, die drei Jahreszeiten unterschieden, die bedeutendsten Festzeiten in unmittelbarer Nähe der Tag- und Nachtgleichen, bzw. der beiden Sonnenwenden.

Galt die Mittwinterzeit, die Wiederkehr des lebensspendenden Lichtes, als höchste Festzeit, an der überall Julfrieden herrschte, so war das Sommersonnwendfest der Höhepunkt des sommerlichen Jahres.

Die Germanen nahmen an, dass um diese Zeit der Sonnengott mit seinen Sonnenpferden den höchsten Punkt am Himmel erreiche. Hier hielt er einige Tage, überschüttete die Fluren mit Glanz und Segen, kehrte dann um und fuhr die Sonnenbahn wieder abwärts. Dem Sonnengott zu Ehren veranstalteten unsere Vorfahren in diesen Tagen das Fest der Sommersonnenwende oder Mittsommerfest.

Die Kirche musste natürlich das Sonnwendfest zu Ehren der heidnischen Lichtgottheit brechen. In der weisen Erkenntnis, dass es dem Volk sehr schwer wird, von altgewohnten Bräuchen abzugehen, setzte es an seine Stelle das Geburtsfest Johannes des Täufers, des großen Vorläufers Christi, der dem Menschensohn voranging wie die Morgenröte der aufsteigenden Sonne. Daher stammt auch der Name des Sonnwendfestes, welchen wir heute noch benutzen, Johannifeuer.

Johannifeuer 2023
Johannifeuer 2023

Burschenkranzl

Burschenkranzl
Burschenkranzl

Die Burschen des Katholischen Burschvereins Wiesenfelden sind für jeden Spaß zu haben. Deshalb veranstalten die Burschen jedes Jahr zur Faschingszeit das sogenannte Burschenkranzl, ein Faschingsball der im Gasthaus zur Post stattfindet. Mit vielen kreativen Kostümen und Showeinlagen zum totlachen, ist das Burschenkranzl der Faschingsball der jungen Wiesenfeldener.

Das Burschenkranzl hat seine Wurzeln im Jahre 1956, als der Burschenverein zu seiner ersten Faschingsveranstaltung, dem „Bunten Abend“ einlud. Überschäumender Beifall fand dabei ein Boxkampf, der von Max Holz und Ludwig Käufl ausgefochten wurde. Der Ringrichter Michael Groß ging dabei KO und wurde von beiden Boxern unter dem Gelächter der Zuschauer abtransportiert.

Burschenkranzl
Burschenkranzl

Maibaum aufstellen

Maibaum aufstellen 2017
Maibaum aufstellen 2017
Maibaum aufstellen 2017

Das Maibaumaufstellen ist für die Burschen immer ein besonderes, traditionelles Ereignis. Es beginnt mit dem Umschneiden des prächtigen Baumes im Wald. Mit vereinten Kräften wird der Baum dann zu einem sicheren Ort transportiert, wo er vorbereitet und bewacht wird. Während der Maibaumwache binden die Burschen kunstvoll die Kränze und Girlanden, die den Baum schmücken werden.

Am frühen Morgen des ersten Mai wird der Baum mit großer Freude ins Dorf gefahren. Dort werden die Kränze und Girlanden feierlich befestigt und der mit weiß-blauen Bändern geschmückte Gipfel am Baum angebracht. In einer gemeinsamen Anstrengung und mit großer Geschicklichkeit nach altem Brauch wird der Baum schließlich mit langen Holzstangen und reiner Muskelkraft Schritt für Schritt in die Höhe gehievt.

Zu guter Letzt werden die Zunftschilder am Baum befestigt, die das stolze Werk vollenden und den Maibaum in seiner ganzen Pracht erstrahlen lassen.

Vor und während des Krieges stellte die Hitlerjugend den Maibaum am damaligen Sportplatz (heutiges Raiffeisengelände) auf. Nach dem Krieg übernahmen die Burschen aus Wiesenfelden diese Tradition, ohne einem Verein anzugehören. Als der Katholische Burschenverein das Aufstellen des Maibaums übernahm, kam es zu Unstimmigkeiten mit der restlichen Dorfjugend. So kam es, dass in Wiesenfelden zwei Maibäume aufgestellt wurden: einer beim Gasthaus zur Post und einer beim damaligen Gasthaus Oswald. Schließlich setzte sich der Katholische Burschenverein durch und stellte den Maibaum bis 1979 beim Gasthaus zur Post auf. Im Jahr 1980 fand der Maibaum am Georgsplatz seinen heutigen Standort.

Maibaum aufstellen 2024
Maibaum aufstellen 2024
Maibaum aufstellen 2024

Kellerfest

1993 rief der Katholische Burschenverein unter dem damaligen Vorstand Erich Hecht dieses alte traditionelle Fest wieder ins Leben. Seit der Wiedereinführung findet das Kellerfest mit Blasmusik, Grillschmankerl und Bier vom Fass bei der Bevölkerung großen Anklang. Bei einem kühlen Bier vor dem Eingang des historischen Felsenkellers und unter großen alten Kastanienbäumen spürt man die lange Geschichte dieses historischen Ortes. Der Höhepunkt des Festes ist das Singen des Vereinsliedes „Wahre Freundschaft“. Die Burschen stehen dazu bei Einbruch der Dunkelheit mit Fackeln über dem Eingang des Kellers.

Das genaue Entstehungsdatum des Felsenkellers ist nicht überliefert. Überliefert ist jedoch, dass er zur Lagerung von Bier genutzt wurde. Da der Keller tief in den Felsen gehauen wurde, herrscht in seinem Inneren eine konstante Temperatur. So konnte das in Wiesenfelden gebraute Bier auch in den heißen Sommermonaten gelagert werden, ohne zu verderben. Angesichts dieser Gegebenheiten lässt sich mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass der Keller zu diesem Zweck gebaut wurde und daher aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt.

1557 wurde der Geograph Philipp Apian von Herzog Albrecht V von Bayern beauftragt, eine Landkarte seiner Ländereien anzufertigen. So kehrte er auch auf Schloss Wiesenfelden ein. Über seinen dortigen Aufenthalt schreibt er: „Wiesenfelden, eine alte Burg, auf einer Anhöhe zwischen Seen und Wäldern gelegen; es hat einen tiefen, in einen Felsen gehauenen Keller, in welchem ein ungewöhnlich schmackhaftes und starkes Bier gelagert wurde, welches ein Alter von 32 Jahren hatte.“ Deshalb ist klar, dass der Keller mehr als 500 Jahre alt sein muss.

Jahrzehntelang war der Felsenkeller nicht zugänglich, da an einigen Stellen die Gefahr von herabfallenden Steinen bestand. Seit der Restaurierung ist die vordere Hälfte jedoch wieder begehbar. In der hinteren Hälfte haben sich seit Jahrzehnten Fledermäuse eingenistet, weshalb man diesen Teil den Tieren überlassen und nicht restauriert hat.

Das Kellerfest hat seine Wurzeln im Jahrestag des Krieger- und Soldatenvereins. Nach dem Gottesdienst auf St. Rupert marschierte der Verein zum Gasthaus zur Post, um dort die Jahreshauptversammlung abzuhalten. Nach der Versammlung zog man zum alten Bierkeller, um sich einige Maß des guten Wiesenfeldener Biers zu gönnen.

Während und nach dem Krieg fand kein Kellerfest statt, da Dünnbierzeit herrschte. Ab 1948 wurden jedoch wieder vier Kellerfeste gefeiert, wobei das letzte 1952 stattfand. Danach folgten 41 Jahre ohne des historischen Festes, bis es schließlich 1993 vom Katholischen Burschenverein Wiesenfelden wiederbelebt wurde. Seitdem findet das Fest wieder jährlich im August statt.

Felsenkeller 2014
Kellerfest 2023