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Das Kellerfest


Kellerfest

 

Historisches zum Kellerfest und zum Keller

Aus der Festschrift: "50 Jahre Katholischer Burschenverein"

Das Kellerfest ist einer der Höhepunkte des Katholischen Burschenvereins. Es findet vor einem alten Bierkeller statt, der sich, in einen Felsen eingehauen, im oberen Dorf in Richtung Utzenzell befindet.

Wann der Keller genau entstand ist nicht überliefert, man weiß aber wann man in Wiesenfelden begonnen hatte Bier zu brauen. Um zu verhindern, dass das Bier in der Hitze des Sommers sauer wurde, musste man es in jedem Fall kühl einlagern. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes lässt sich mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass der Keller aus der Mitte des 14.Jahrhunderts stammt. Über den Bierkeller und dem sich darin befindendem Bier gibt es eine Auskunft, die eine gewisse Einmaligkeit in Bayern besitzt:

"Es war das Jahr 1557. Herzog Albrecht V. von Bayern hatte den Mathematiker und Geographen Philipp Apian beauftragt, eine Landkarte des gesamten Herzogtums anzufertigen. 1554 begann dieser zusammen mit zwei Begleitern zu Pferd das Land zu durchziehen, bestieg dabei Türme und Berggipfel, machte Skizzen der Orte und Schlösser und führte Vermessungen durch. Stets stattete er den herrschaftlichen Schlössern einen Besuch ab und erbat sich hier Angaben und Ortsbezeichnungen. So kehrte er auch auf dem Schloss in Wiesenfelden ein. Über seinen dortigen Aufenthalt schreibt er in seiner  um 1580 erschienenen Landschaftsbeschreibung: Wiesenfelden, eine alte Burg, auf einer Anhöhe zwischen Seen und Wäldern gelegen; es hat einen tiefen, in einen Felsen gehauenen Keller, in welchem damals (1557) ein ungewöhnlich schmackhaftes und starkes Bier gelagert wurde, welches ein Alter von 32 Jahren hatte." *

Das Kellerfest geht auf den Jahrestag des Krieger- und Soldatenvereins zurück. Nach dem Gottesdienst auf St. Rupert marschierte der Verein zum Gasthaus zur Post, um die Jahreshauptversammlung abzuhalten. Nach der Versammlung marschierte man zum alten Bierkeller, wo man sich einige Maß vom guten Wiesenfeldener Bier genehmigte. Während und nach dem Krieg wurde kein Kellerfest gehalten, da Dünnbierzeit war. 1948 wurde wieder ein Kellerfest abgehalten. Das letzte Kellerfest war 1952.

1993 rief der Katholische Burschenverein, unter 1. Vorstand Erich Hecht, dieses alte traditionelle Fest wieder ins Leben. Seit der Wiedereinführung hat dieses Fest mit Blasmusik, Grillschmankerl und Bier vom Fass bei der Bevölkerung großen Anklang gefunden. Ein jährlicher Höhepunkt dieses Festes ist das Singen vom Vereinslied "Wahre Freundschaft" der Burschen, die im Halbkreis mit Fackeln über dem Keller stehen. Das Kellerfest ist, ohne anderen nahe treten zu wollen, der Höhepunkt aller Wiesenfeldener Festlichkeiten. Bei einem kühlen Bier vor dem Keller unter großen alten Kastanienbäumen spürt man einen gewissen Hauch der Vergangenheit.

*Von Manfred Groß: Wiesenfelden Landschaft und Geschichte

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